Titelbild oben: Photo aus Unterwasserinszenierung
zu ÉCORCHÉ_AQUAE 2025 (Photo credits
©Yannick Krauke, Darstellerin Carolin Martin);

unten: Installation Écorché mit Häutungspuppe 2016 © Samira Freitag

Pressemitteilung
Unter dem Titel Écorché fasst Samira Freitag in einem multimedialen Gesamtkonzept ihre jahrelange Auseinandersetzung mit Fragen nach dem Körper, Identität, Rollenbildern und Transformation zusammen, denen sie sich inspiriert von antiker Mythologie und Symbolgeschichte in Inszenierungen des eigenen Körpers stellt. Ihr Ansatz ist mutig, offensiv, eine Hingabe an sich selbst als kreatives Medium. Écorché, lat. „Häutung“, heißt das leitende Motiv. 2025 geht es neu um Wasser als Element und Erlebnis.

Durch Einbindung der initialen Häutungspuppen-Installation, Samira Freitags für den Präsidentenpreis 2017 nominierter Abschlussarbeit an der Universität der Künste Berlin, formuliert die Ausstellung eine Konklusion von knapp neun Jahren ihrer künstlerischen Arbeit. In Abgüssen, Verkleidungen und Entblößungen des eigenen Körpers hinterfragt die Künstlerin Geschlechteridentitäten, tradierte Rollenbilder und die Idee der Emanzipation aus weiblicher Sicht — zwischen Reaktivierung und Reinterpretation. Ihre (Selbst-) Inszenierungen weiblicher, mythologisch inspirierter Rollen sowie deren Dokumentation in Film und Foto gehen über die Grenzen von Verletzlichkeit und Scham hinaus und erforschen das kreative Potential emotionaler unbewusster Impulse. Die Bild- und Filmergebnisse ebenso wie Requisiten und Zufallsprodukte der außerhalb der Öffentlichkeit stattfindenden Sessions sind das Material von Samira Freitags Installationen, Objekten, tagebuchhaften Collagebüchern und Gemälden.

Seit Beginn des Jahres entwickelt sie für die Ausstellung ÉCORCHÉ_AQUAE, die zur Berlin Art Week 2025 eröffnet, eine Rauminstallation zum Element Wasser, ausgehend von Inszenierungen an und in natürlichen Gewässern in Berlin und Umland. Erstmalig arbeitet sie hierfür mit einer Performerin, Carolin Martin, zusammen. Damit erweitert sich der durch den Begriff der Écorché eröffnete Kreis von Ausdrucksmitteln und szenischen Möglichkeiten um die Dimension des Basiselements alles Lebens: Wasser als Medium der Transformation, der Erneuerung und der Selbsterkenntnis, aber auch als Zugang zum Unterbewussten.

Samira Freitag flankiert ihre Objekte und Installationen stets mit Malerei und Graphik. Die neuen Arbeiten zum Thema Wasser sind in der Ausstellung erstmals zu sehen. Mit dem fünften Collage-Tagebuch wird außerdem ihre „Strip Tease“ Serie abgeschlossen. Die „Strip Tease“ Bücher begleiten seit 2016 tagebuchartig die Arbeit der Künstlerin und versammeln Fotos, Textilien, Notizen, Teile von Körperabgüssen, Schminkutensilien und vieles andere mehr in collagierten Bilderkosmen


Vernissage Donnerstag 11. September 18:00-21:00
19:00 Laudatio von Dr. Stefan Winter, Honorarprofessor für künstlerische Forschung
Im Anschluss spielt Hakan Tuğrul an der persischen Santur, deren schimmernde, vielschichtige Klangtextur ein Gefühl von Transformation und Fluidität erzeugt.

SONDERÖFFNUNGSZEITEN BERLIN ART WEEK 11.-14.09.2025
Do 18–21h, Fr–Sa 13–19h, So 14–18h

Performatives Intermezzo Samstag 20.09. ab 16:30 mit anschließendem Publikumsgespräch
— Frédéric Krauke Body Performance
— Carolin Martin Reading Performance
— abschließendes DJ-Set Experimental Music, Synth Pop/Downtempo von Mahdad Alizadeh
[weitere Informationen zum Intermezzo auf Anfrage: maria.wirth@feinart-berlin.de]

Finissage Samstag, 04.Oktober 18:00-21:00

https://www.feinart-berlin.de/